
Unterstützung für schwangere geflüchtete Frauen
Der Bundesverband „pro familia – Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung e.V.“ unterstützt gezielt Fachkräfte, die mit geflüchteten schwangeren Frauen zusammenarbeiten. Das Projekt „Fachdialognetz für schwangere, geflüchtete Frauen“ wird vom Bundesfamilienministerium gefördert und an acht Modellstandorten erprobt: Berlin, Bremen, Erfurt, Gießen, Hamburg, Karlsruhe, Leipzig und Mainz. Ziele des Projektes sind es Fachkräfte untereinander zu vernetzen, das vorhandene Wissen zu verbreiten und neues Wissen zu generieren.
Fachkräfte vernetzen
In vielen deutschen Städten gibt es bereits verschiedene Angebote für geflüchtete, schwangere Frauen. In diesen Initiativen und Projekten sind unterschiedliche Fachkräfte wie Ärzte, Hebammen sowie Mitarbeitende der Jugendhilfe, von öffentlichen Gesundheitsdienst und Beratungsstellen tätig. Um das vorhandene Beratungspotenzial voll auszuschöpfen und schwangere Geflüchtete bestmöglich zu unterstützen, sollen diese Fachkräfte durch das Projekt untereinander vernetzt werden. Die Koordinatorinnen des Fachdialognetzes erfassen die vorhandenen Angebote, organisieren gemeinsame Treffen wie Runde Tische und arbeiten eng mit Trägern und Migrantinnenorganisationen zusammen.
Datenbank mit Fachexpertinnen und Angeboten
Zudem gibt es auf der Projektwebseite eine Datenbank mit 40 Expertinnen und Experten sowie über 200 Angeboten zum Thema in den acht Projektstandorten. „Die Datenbank macht es Fachkräften leichter, sich bundesweit und regional besser zu vernetzen. So können sie schwangere, geflüchtete Frauen schneller unterstützen“, so der Projektleiter, Dr. John Litau, vom Bundesverband pro familia.
Wissen verbreiten
Um das bereits existierende Wissen rund um die Betreuung und Begleitung von schwangeren, geflüchteten Frauen bundesweit verfügbar zu machen, stellt das Projekt unter anderem eine Mediathek zur Verfügung. In dieser finden sich zum Beispiel Anamnesebögen für den Fachbereich Gynäkologie in 30 verschiedenen Sprachen, Informationsbroschüren zu Verhütungsmitteln und Gewaltschutzkonzepte für Flüchtlingsunterkünfte.
Neues Wissen generieren
Ein weiteres Ziel des Fachdialognetzes ist es, das Wissen zum Thema geflüchtete, schwangere Frauen zu erweitern. Dazubeschäftigen sich die Projektmitarbeitenden mit alten und neuen Studien. Die dabei aufgedeckten Lücken werden anschließend unter anderem durch Wissen aus Gesprächen mit Fachkräften aufgefüllt. Außerdem werden Empfehlungen für die medizinische und psychosoziale Beratung aus den gesammelten Projekterfahrungen entwickelt.
Weiterführende Informationen
Unter folgenden Links finden Sie weitere Informationen und Materialien.
Artikel zum Thema Gesundheit und medizinische Versorgung im Themenportal von „Willkommen bei Freunden“
„Mein Baby“: Filme für Eltern in Arabisch
Hrsg.: Deutsche Liga für das Kind
Infoflyer zur Arbeit von Hebammen (mehrsprachig)
Hrsg.: Deutscher Hebammenverband e. V.
Informationen zu Schwangerschaft und Mutterschutz
Hrsg.: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)
Standorte des Modelprojekts „Schwangerschaft und Flucht“
Gefördert vom Bundesfamilienministerium
Projekt „Schwanger in der Fremde“ in Stuttgart
Hrsg.: Malteser Stuttgart
Dokumentation zur Fachtagung „Geflüchtet. Schwanger. Perspektiven?“
Hrsg.: Arbeiterwohlfahrt Landesverband Brandenburg e. V. (2016)
Webseite von Flamingo e.V.
Netzwerk für geflüchtete Frauen und Kinder